Yasmin 0,03 Mg / 3 Mg Filmtabletten (2024)

Document: 31.08.2015 Fachinformation (deutsch) change

Yasmin® 0,03 mg/3 mg Filmtabletten

Eine Filmtablette enthält 0,03 mg Ethinylestradiol und 3 mg Drospirenon.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Lactose 46 mg

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Filmtabletten.

Hellgelbe, runde Tabletten mit gewölbter Oberfläche und einseitiger Prägung „DO“ in einem regelmäßigen Sechseck.

Orale Kontrazeption.

Bei der Entscheidung, Yasmin zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frauen, insbesondere im Hinblick auf venöse Thromboembolien (VTE), berücksichtigtwerden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Yasmin mit dem andererkombinierter hormonaler Kontrazeptiva (KHK) verglichen werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Art der Anwendung Zum Einnehmen

Dosierung

Einnahme von Yasmin

Die Tabletten müssen jeden Tag etwa zur gleichen Zeit, falls erforderlich mit etwas Flüssigkeit in der auf der Blisterpackung angegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Täglich muss 1 Tablette über21 aufeinander folgende Tage eingenommen werden. Mit der jeweils nächsten Packung wird nacheiner 7-tägigen Einnahmepause begonnen, in der es üblicherweise zu einer Abbruchblutung kommt.Diese beginnt in der Regel 2 - 3 Tage nach Einnahme der letzten Tablette und kann noch andauern,wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.

Beginn der Einnahme von Yasmin

Keine vorangegangene Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva (im letzten Monat)

Mit der Tabletteneinnahme ist am 1. Tag des natürlichen Zyklus (d. h. am ersten Tag der Menstruationsblutung) zu beginnen.

• Wechsel von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (kombiniertes oralesKontrazeptivum (KOK), vagin*lring oder transdermales Pflaster)

Mit der Einnahme von Yasmin sollte vorzugsweise am Tag nach Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette (die letzte Tablette, die Wirkstoffe enthält) des zuvoreingenommenen KOKs begonnen werden, spätestens aber am Tag nach dem üblicheneinnahmefreien oder Placebotabletten-Intervall des zuvor eingenommenen KOKs. Für den Fall,dass ein vagin*lring oder ein transdermales Pflaster angewendet wurde, sollte die Einnahmevon Yasmin vorzugsweise am Tag der Entfernung begonnen werden, spätestens aber, wenn dienächste Applikation fällig wäre.

• Wechsel von einem Gestagenmonopräparat („Minipille“, Injektionspräparat, Implantat) odervon einem gestagenfreisetzenden Intrauterinpessar (IUP)

Bei vorheriger Einnahme der „Minipille“ kann an jedem beliebigen Tag gewechselt werden,

(die Umstellung von einem Implantat oder einem IUP muss am Tag der Entfernung erfolgen, die Umstellung von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt, an dem die nächste Injektionfällig wäre). In jedem Fall ist während der ersten 7 Tage der Tabletteneinnahme zusätzlich dieAnwendung einer nicht hormonalen Verhütungsmethode (Barrieremethode) erforderlich.

• Nach einem Abort im ersten Trimenon

Es kann sofort mit der Einnahme von Yasmin begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich.

• Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon

Den Anwenderinnen sollte empfohlen werden, an den Tagen 21 bis 28 nach einer Geburt oder nach einem Abort im zweiten Trimenon mit der Einnahme zu beginnen. Bei einem späterenEinnahmebeginn sollte während der ersten 7 Tage zusätzlich eine Barrieremethode angewendetwerden. Wenn jedoch bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss vor Beginn der KOK-Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Menstruationsblutungabgewartet werden.

Zur Anwendung bei stillenden Frauen siehe Abschnitt 4.6

Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme

Wird innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt, dass die Einnahme einer Tablette vergessen wurde, muss die Tablette sofort eingenommen werden. Alle darauf folgendenTabletten sind dann wieder zur gewohnten Zeit einzunehmen. Der kontrazeptive Schutz ist nichteingeschränkt.

Wenn die Einnahmezeit um mehr als 12 Stunden überschritten wurde, ist der Konzeptionsschutz nicht mehr voll gewährleistet. Für das Vorgehen bei vergessener Einnahme gelten die folgenden zweiGrundregeln:

1. Die Tabletteneinnahme darf nie länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2. Eine regelmäßige Einnahme der Tabletten über mindestens 7 Tage ist erforderlich, umwirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.

Entsprechend können für die tägliche Praxis folgende Empfehlungen gegeben werden:

• Woche 1

Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitereTabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Während der nächsten 7 Tage sollte jedochzusätzlich eine Barrieremethode, z. B. ein Kondom, angewendet werden. Wenn in den vergangenen7 Tagen Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft inBetracht gezogen werden. Das Risiko einer Schwangerschaft ist umso höher, je mehr Tablettenvergessen wurden und je näher dies zeitlich am regulären einnahmefreien Intervall liegt.

• Woche 2

Die Einnahme der letzten vergessenen Tablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitereEinnahme der Tabletten erfolgt dann zur üblichen Zeit. Vorausgesetzt, dass die Einnahme derTabletten an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Tablette korrekt erfolgt ist, besteht keineNotwendigkeit, zusätzliche kontrazeptive Schutzmaßnahmen anzuwenden. Wurde jedoch mehr als 1Tablette vergessen, sollte die Anwendung zusätzlicher Schutzmaßnahmen über 7 Tage empfohlenwerden.

• Woche 3

Aufgrund des bevorstehenden 7-tägigen einnahmefreien Intervalls kann ein voller Konzeptionsschutz nicht mehr gewährleistet werden. Durch eine Anpassung des Einnahmeschemas lässt sich eineHerabsetzung der empfängnisverhütenden Wirkung dennoch verhindern. Bei Einhalten einer derbeiden folgenden Vorgehensweisen besteht daher keine Notwendigkeit zusätzlicher kontrazeptiverMaßnahmen, vorausgesetzt, die Tabletteneinnahme an den 7 Tagen vor der ersten vergessenenTablette erfolgte korrekt. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte die Anwenderin wie unter Punkt 1beschrieben vorgehen und außerdem in den nächsten 7 Tagen zusätzliche Schutzmaßnahmenanwenden.

1. Die Anwenderin sollte die Einnahme der letzten vergessenen Tablette so schnell wie möglichnachholen, auch wenn dies bedeutet, dass zwei Tabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden.Die Einnahme der restlichen Tabletten erfolgt dann wieder zur üblichen Zeit. Mit der Einnahmeaus der nächsten Blisterpackung wird direkt nach Aufbrauchen der aktuellen Blisterpackungbegonnen, d. h., zwischen den beiden Packungen soll kein einnahmefreies Intervall liegen. Es istunwahrscheinlich, dass es bei der Anwenderin vor Aufbrauchen der zweiten Packung zu einerAbbruchblutung kommt, allerdings können noch während der Einnahme Schmier- oderDurchbruchblutungen auftreten.

2. Es kann auch ein Abbruch der Einnahme aus der aktuellen Blisterpackung empfohlen werden, anden sich ein einnahmefreies Intervall von bis zu 7 Tagen, die Tage der vergessenenTabletteneinnahme eingerechnet, anschließen sollte. Danach wird mit der Tabletteneinnahme ausder neuen Packung begonnen.

Bei vergessener Tabletteneinnahme und anschließendem Ausbleiben einer Abbruchblutung im nächsten regulären einnahmefreien Intervall sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betrachtgezogen werden.

Verhalten bei gastrointestinalen Störungen

Bei schweren gastrointestinalen Störungen (z. B. Erbrechen oder Durchfall) werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig aufgenommen und zusätzliche kontrazeptive Maßnahmen sinderforderlich. Bei Erbrechen in den ersten 3 - 4 Stunden nach der Tabletteneinnahme sollte so schnellwie möglich eine weitere (Ersatz-)Tablette eingenommen werden. Die Einnahme der neuen Tablettesollte, wenn möglich, innerhalb von 12 Stunden nach der normalen Einnahmezeit erfolgen. Wennmehr als 12 Stunden vergangen sind, empfiehlt sich die im Abschnitt 4.2 unter „Vorgehen beivergessener Tabletteneinnahme“ genannte Vorgehensweise für vergessene Tabletten. Wenn die

Anwenderin nicht von ihrem normalen Einnahmerhythmus abweichen möchte, muss sie die Ersatztablette(n) aus einer anderen Blisterpackung einnehmen.

Verschieben der Entzugsblutung

Um die Entzugsblutung hinauszuschieben, soll direkt ohne einnahmefreies Intervall mit der Einnahme aus der nächsten Blisterpackung Yasmin begonnen werden. Die Einnahme kann so lange fortgesetztwerden wie gewünscht, maximal bis die zweite Packung aufgebraucht ist. Während der Einnahme ausder zweiten Packung kann es zu Durchbruch- oder Schmierblutungen kommen. Nach der darauffolgenden regulären 7-tägigen Einnahmepause kann die Einnahme von Yasmin wie üblich fortgesetztwerden.

Zur Verschiebung der Entzugsblutung auf einen anderen Wochentag als nach dem bisherigen Einnahmeschema üblich, kann das bevorstehende einnahmefreie Intervall um die gewünschte Zahlvon Tagen verkürzt werden. Je kürzer das einnahmefreie Intervall, desto höher ist dieWahrscheinlichkeit einer ausbleibenden Entzugsblutung und während der Einnahme aus der folgendenPackung einsetzender Durchbruch- bzw. Schmierblutungen (wie beim Verschieben derEntzugsblutung).

Weitere Informationen über bestimmte Anwendergruppen

Kinder und Jugendliche

Yasmin darf bei Frauen vor der ersten Monatsblutung nicht angewendet werden. Basierend auf epidemiologischen Daten von mehr als 2000 jugendlichen Frauen unter 18 Jahren gibt es keineHinweise darauf, dass die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser jungen Altersgruppe verschieden zudenen bei Frauen über 18 Jahre sind.

Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) dürfen unter den folgenden Bedingungen nicht angewendet werden. Wenn eine dieser Erkrankungen während der KHK-Anwendung zum ersten Malauftritt, muss das Arzneimittel sofort abgesetzt werden.

• Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

- Venöse Thromboembolie - bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien)oder VTE in der Vorgeschichte (z. B. tiefe Venenthrombose [TVT] oder Lungenembolie[LE])

- Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine venöse Thromboembolie, wiez. B. APC-Resistenz (einschließlich Faktor-V-Leiden), Antithrombin-III-Mangel,Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel

- Größere Operationen mit längerer Immobilisierung (siehe Abschnitt 4.4)

- Hohes Risiko für eine venöse Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (sieheAbschnitt 4.4)

• Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

- Arterielle Thromboembolie - bestehende ATE, ATE in der Vorgeschichte (z. B.Myokardinfarkt) oder Erkrankung im Prodromalstadium (z. B. Angina pectoris)

- Zerebrovaskuläre Erkrankung - bestehender Schlaganfall, Schlaganfall oder prodromaleErkrankung (z. B. transitorische ischämische Attacke [TIA]) in der Vorgeschichte

- Bekannte erbliche oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wiez. B. Hyperhom*ocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper(Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)

- Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

- Hohes Risiko für eine arterielle Thromboembolie aufgrund mehrerer Risikofaktoren (sieheAbschnitt 4.4) oder eines schwerwiegenden Risikofaktors wie:

■ Diabetes mellitus mit Gefäßschädigung

■ Schwere Hypertonie

■ Schwere Dyslipoproteinämie

• Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange sich dieLeberfunktionswerte nicht normalisiert haben

• Schwere Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen

• Bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (benigne oder maligne)

• Bekannte oder vermutete sexualhormonabhängige, maligne Tumoren (z. B. der Genitalorganeoder der Brust)

• Diagnostisch nicht abgeklärte vagin*le Blutungen

• Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigenBestandteile

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhinweise

• Die Eignung von Yasmin sollte mit der Frau besprochen werden, falls eine der im Folgendenaufgeführten Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegt.

• Bei einer Verschlechterung oder dem ersten Auftreten einer dieser Erkrankungen oderRisikofaktoren ist der Anwenderin anzuraten, sich an ihren Arzt zu wenden, um zu entscheiden,ob die Anwendung von Yasmin beendet werden sollte.

• Bei vermuteter oder bestätigter Thrombose ist das KHK abzusetzen. Wegen der Teratogenitätder antikoagulatorischen Therapie (Kumarine) ist auf geeignete alternativeEmpfängnisverhütung umzusteigen.

• Kreislauferkrankungen

Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)

Die Anwendung jedes kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (KHK) birgt ein erhöhtes Risiko für das Auftreten venöser Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel,die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, sind mit dem geringsten Risikofür eine VTE verbunden. Andere Arzneimittel, wie Yasmin, können ein bis zu doppelt so hohesRisiko aufweisen. Die Entscheidung, ein Arzneimittel anzuwenden, das nicht zu denen mit demgeringsten VTE Risiko gehört, sollte nur nach einem Gespräch mit der Frau getroffen werden,bei dem sicherzustellen ist, dass sie Folgendes versteht:

das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Yasmin,

wie ihre vorliegenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko beeinflussen, und

dass ihr Risiko für VTE in ihrem allerersten Anwendungsjahr am höchsten ist.

Es gibt zudem Hinweise, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines KHK nach einer Unterbrechung von 4 oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Ungefähr 2 von 10.000 Frauen, die kein KHK anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei einer einzelnen Frau kann das Risiko jedoch in Abhängigkeit vonihren zugrunde liegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten). Es wird geschätzt1, dassim Verlauf eines Jahres 9 bis 12 von 10.000 Frauen, die ein Drospirenon-haltiges KHK anwenden,eine VTE erleiden; im Vergleich hierzu kommt es pro Jahr bei ungefähr 62 von 10.000 Frauen, die einLevonorgestrel-haltiges KHK anwenden, zu einer VTE.

In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während der Schwangerschaft oder in der Zeit nach der Geburt.

VTE verlaufen in 1-2% der Fälle tödlich.

Jährliche Anzahl an VTE-Ereignissen pro 10.000 Frauen

I


Anzahl an VTE-Ereignissen

A

12 10

I

Levonorgestrel-enthaltende KHK (5-7 Ereignisse)

Drospirenon-enthaltende KHK (9-12 Ereignisse)


Nicht-KHK-Anwenderinnen (2 Ereignisse)

Bei Anwenderinnen von KHK wurde extrem selten von Thrombosen in anderen Blutgefäßabschnitten, z. B. in den Leber-, Mesenterial-, Nieren- oder Netzhautvenen und -arterien berichtet.

Risikofaktoren für VTE

Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von KHK kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche Risikofaktoren bestehen, insbesondere wennmehrere Risikofaktoren vorliegen (siehe Tabelle).

Yasmin ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen (siehe Abschnitt 4.3). Weist eineFrau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg des Risikos das Risiko derSumme der einzelnen Faktoren übersteigt. In diesem Fall muss ihr Gesamtrisiko für eine VTE inBetracht gezogen werden. Wenn das Nutzen/Risiko-Verhältnis als ungünstig erachtet wird, darf einKHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für VTE

Risikofaktor

Anmerkung

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktorenvorliegen.

Längere Immobilisierung, größere Operationen, jede Operation an Beinenoder Hüfte, neurochirurgischeOperation oder schweres Trauma

In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung der Tablette (bei einer geplanten Operation mindestens vierWochen vorher) zu unterbrechen und erst zwei Wochennach der kompletten Mobilisierung wiederaufzunehmen. Es ist eine andere Verhütungsmethodeanzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zuverhindern.

Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung einschließlich einerFlugreise von > 4 Stunden Dauer kannebenfalls einen Risikofaktor für eineVTE darstellen, insbesondere beiFrauen mit weiteren Risikofaktoren.

Eine antithrombotische Therapie muss erwogen werden, wenn Yasmin nicht vorab abgesetzt wurde.

Familiäre Vorbelastung (jede venöse Thromboembolie bei einemGeschwister oder Elternteil,insbesondere in relativ jungen Jahren,z. B. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen,bevor eine Entscheidung über die Anwendung einesKHKs getroffen wird.

Andere Erkrankungen, die mit einer VTE verknüpft sind.

Krebs, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronischentzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oderColitis ulcerosa) und Sichelzellkrankheit

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose.

Das erhöhte Risiko einer Thromboembolie in der Schwangerschaft und insbesondere während der 6-wöchigen Dauer des Wochenbetts muss berücksichtigt werden (Informationen zur„Schwangerschaft und Stillzeit“ siehe Abschnitt 4.6).

Symptome einer VTE (tiefe Beinvenenthrombose und Lungenembolie)

Beim Auftreten von Symptomen ist den Anwenderinnen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHKanwenden.

Bei einer tiefen Beinvenenthrombose (TVT) können folgende Symptome auftreten:

• unilaterale Schwellung des Beins und/oder Fußes oder entlang einer Beinvene,

• Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerktwird,

• Erwärmung des betroffenen Beins; gerötete oder entfärbte Haut am Bein.

Bei einer Lungenembolie (LE) können folgende Symptome auftreten:

• plötzliches Auftreten unerklärlicher Kurzatmigkeit oder schnellen Atmens;

• plötzlich auftretender Husten, möglicherweise in Verbindung mit Hämoptyse;

• stechender Brustschmerz;

• starke Benommenheit oder Schwindelgefühl;

• schneller oder unregelmäßiger Herzschlag.

Einige dieser Symptome (z. B. „Kurzatmigkeit“, „Husten“) sind unspezifisch und können als häufiger vorkommende und weniger schwerwiegende Ereignisse fehlinterpretiert werden (z. B. alsAtemwegsinfektionen).

Andere Anzeichen für einen Gefäßverschluss können plötzlicher Schmerz sowie Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung einer Extremität sein.

Tritt der Gefäßverschluss im Auge auf, können die Symptome von einem schmerzlosen verschwommenen Sehen bis zu einem Verlust des Sehvermögens reichen. In manchen Fällen tritt derVerlust des Sehvermögens sehr plötzlich auf.

Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)

Epidemiologische Studien haben die Anwendung von KHK mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolie (Myokardinfarkt) oder apoplektischen Insult (z. B. transitorische ischämischeAttacke, Schlaganfall) in Verbindung gebracht. Arterielle thromboembolische Ereignisse könnentödlich verlaufen.

Risikofaktoren für ATE

Das Risiko für arterielle thromboembolische Komplikationen oder einen apoplektischen Insult bei Anwenderinnen von KHK erhöht sich bei Frauen, die Risikofaktoren aufweisen (siehe Tabelle).Yasmin ist kontraindiziert bei Frauen, die einen schwerwiegenden oder mehrere Risikofaktoren füreine ATE haben, die sie einem hohen Risiko für eine Arterienthrombose aussetzen (sieheAbschnitt 4.3). Weist eine Frau mehr als einen Risikofaktor auf, ist es möglich, dass der Anstieg desRisikos das Risiko der Summe der einzelnen Faktoren übersteigt. In diesem Fall muss ihrGesamtrisiko betrachtet werden. Bei Vorliegen eines ungünstigen Nutzen/Risiko-Verhältnisses darfein KHK nicht verschrieben werden (siehe Abschnitt 4.3).

Tabelle: Risikofaktoren für ATE

Risikofaktor

Anmerkung

Zunehmendes Alter

Insbesondere älter als 35 Jahre

Rauchen

Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn Sie ein KHK anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, dieweiterhin rauchen, ist dringend zu empfehlen, eineandere Verhütungsmethode anzuwenden.

Hypertonie

Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m2)

Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu. Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichenRisikofaktoren.

Familiäre Vorbelastung (jede arterielle Thromboembolie bei einemGeschwister oder Elternteil,insbesondere in relativ jungen Jahren,d. h. jünger als 50 Jahre).

Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Frau zur Beratung an einen Spezialisten zu überweisen,bevor eine Entscheidung über die Anwendung einesKHK getroffen wird.

Migräne

Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads der Migräne während der Anwendung von KHK (die einemzerebrovaskulären Ereignis vorausgehen kann) kann einGrund für ein sofortiges Absetzen sein.

Andere Erkrankungen, die mit unerwünschten Gefäßereignissenverknüpft sind.

Diabetes mellitus, Hyperhom*ocysteinämie, Erkrankung der Herzklappen und Vorhofflimmern,Dyslipoproteinämie und systemischer Lupuserythematodes.

Symptome einer ATE

Beim Auftreten von Symptomen ist den Frauen anzuraten, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie ein KHK anwenden.

Bei einem apoplektischen Insult können folgende Symptome auftreten:

• plötzliches Taubheitsgefühl oder Schwäche in Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einerKörperseite;

• plötzliche Gehschwierigkeiten, Schwindelgefühl, Gleichgewichtsverlust oderKoordinationsstörungen;

• plötzliche Verwirrtheit, Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten;

• plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;

• plötzliche, schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;

• Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.

Vorübergehende Symptome deuten auf eine transitorische ischämische Attacke (TIA) hin.

Bei einem Myokardinfarkt (MI) können folgende Symptome auftreten:

• Schmerz, Unbehagen, Druck, Schweregefühl, Enge- oder Völlegefühl in Brust, Arm oderunterhalb des Sternums;

• in den Rücken, Kiefer, Hals, Arm, Magen ausstrahlende Beschwerden;

• Völlegefühl, Indigestion oder Erstickungsgefühl;

• Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl;

• extreme Schwäche, Angst oder Kurzatmigkeit;

• schnelle oder unregelmäßige Herzschläge.

Tumoren

In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes Zervixkarzinom-Risiko bei Langzeitanwendung von KOK (> 5 Jahre) berichtet. Kontrovers diskutiert wird nach wie vor, inwelchem Ausmaß dieses Ergebnis durch das Sexualverhalten und andere Faktoren, wie eine Infektionmit dem humanen Papillomavirus (HPV), beeinflusst wird.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko (RR = 1,24) bei Frauen ergeben, die aktuell KOK anwenden. Das erhöhte Risiko geht innerhalb von10 Jahren nach dem Absetzen von KOK allmählich wieder zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebserkrankungen bei Anwenderinnen vonKOK oder solchen, die früher KOK eingenommen haben, gering im Vergleich zum Gesamtrisiko anBrustkrebs zu erkranken. Ein Kausalzusammenhang wurde mit diesen Studien nicht bewiesen. Dasbeobachtete erhöhte Risiko kann an einer früheren Diagnose des Brustkrebses bei KOK-Anwenderinnen, den biologischen Wirkungen von KOK oder einer Kombination beider Faktorenliegen. Brustkrebs, der bei Frauen diagnostiziert wird, die irgendwann einmal ein KOK angewendethaben, scheint klinisch weniger weit fortgeschritten zu sein als Krebs bei Frauen, die noch nie einKOK angewendet haben.

In seltenen Fällen sind bei Anwenderinnen von KOK gutartige und noch seltener bösartige Lebertumoren beobachtet worden. In Einzelfällen führten diese Tumoren zu lebensbedrohlichenintraabdominellen Blutungen. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrößerung oderAnzeichen einer intraabdominellen Blutung bei Frauen auftreten, die KOK einnehmen, sollte einLebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden.

Mit der Anwendung höher dosierter KOK (50 pg Ethinylestradiol) verringert sich das Risiko eines Endometrium- und Ovarialkarzinoms. Ob dies auch für niedriger dosierte KOK gilt, muss nochnachgewiesen werden.

Sonstige Erkrankungen

Die Gestagenkomponente in Yasmin ist ein Aldosteronantagonist mit kaliumsparenden Eigenschaften. In den meisten Fällen wird kein Anstieg des Kaliumspiegels erwartet. In einer klinischen Studie wurde

von manchen Patientinnen mit leichter bis mittlerer Einschränkung der Nierenfunktion bei der gleichzeitigen Einnahme von Drospirenon und einem kaliumsparenden Arzneimittel ein leichter,jedoch nicht signifikanter Anstieg des Kaliumspiegels beobachtet. Aus diesem Grund ist es ratsam, beiPatientinnen mit Niereninsuffizienz und Serumkaliumwerten im oberen Referenzbereich vor derBehandlung und insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von kaliumsparenden Arzneimitteln dieSerumkaliumwerte im ersten Behandlungszyklus zu kontrollieren. Siehe auch Abschnitt 4.5.

Frauen mit einer Hypertriglyzeridämie oder einer diesbezüglich positiven Familienanamnese können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Pankreatitis haben, wenn sie KOK einnehmen.

Obwohl bei vielen Frauen, die KOK einnehmen, ein geringer Blutdruckanstieg berichtet wurde, sind klinisch relevante Blutdruckerhöhungen selten. Nur in diesen seltenen Fällen ist eine sofortigeUnterbrechung der Einnahme des KOKs gerechtfertigt. Wenn es bei einer bereits existierendenHypertonie und der gleichzeitigen Einnahme eines KOKs zu ständig erhöhten Blutdruckwerten odereiner signifikanten Erhöhung des Blutdrucks kommt, und in diesen Fällen eine antihypertensiveTherapie keine Wirkung zeigt, muss das KOK abgesetzt werden. Wenn es angemessen erscheint, kanndie Einnahme des KOKs wieder begonnen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter derantihypertensiven Therapie normalisiert haben.

Die folgenden Erkrankungen sollen Berichten zufolge sowohl in der Schwangerschaft als auch unter Anwendung eines KOKs auftreten bzw. sich verschlechtern. Jedoch konnte ein Zusammenhang mitder Anwendung von KOK nicht bewiesen werden: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus;Gallensteine; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom;Sydenham-Chorea; Herpes gestationis; Otosklerose-bedingte Schwerhörigkeit.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können eine Unterbrechung der Anwendung des KOKs erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Auch einRezidiv eines in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendungvon steroidalen Geschlechtshormonen aufgetretenen cholestatischen Ikterus und/oder einescholestasebedingten Pruritus macht das Absetzen des KOKs erforderlich.

Obwohl KOK einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und Glucosetoleranz haben können, liegen keine Hinweise auf die Notwendigkeit einer Änderung des Therapieregimes beiDiabetikerinnen vor, die niedrig dosierte KOK anwenden (mit < 50 pg Ethinylestradiol).Diabetikerinnen müssen jedoch sorgfältig überwacht werden, insbesondere in der ersten Zeit derAnwendung eines KOKs.

Bei Anwendung von KOK wurde über eine Verschlechterung endogener Depressionen, Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet.

Chloasmen können gelegentlich auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Frauen mit dieser Veranlagung sollten sich daher während der Einnahme von KOK nichtdirekt der Sonne oder ultraviolettem Licht aussetzen.

Dieses Arzneimittel enthält 46 mg Lactose pro Tablette. Anwenderinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption, die eine lactosefreieDiät einhalten, sollten diese Menge beachten.

Ärztliche Untersuchung/Beratung

Vor der Einleitung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Yasmin muss eine vollständige Anamnese (inklusive Familienanamnese) erhoben und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden.Der Blutdruck sollte gemessen und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden, die sich anden Gegenanzeigen (siehe Abschnitt 4.3) und Warnhinweisen (siehe Abschnitt 4.4) orientiert. Es istwichtig, die Frau auf die Informationen zu venösen und arteriellen Thrombosen hinzuweisen,einschließlich des Risikos von Yasmin im Vergleich zu anderen KHK, die Symptome einer VTE undATE, die bekannten Risikofaktoren und darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist.Die Anwenderin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die daringegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und Art der Untersuchungen sollte den gängigenUntersuchungsrichtlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sind darüber aufzuklären, dass hormonale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Verminderte Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von KOK kann beeinträchtigt sein, wenn z. B. Tabletten vergessen wurden (siehe Abschnitt 4.2), bei gastrointestinalen Beschwerden (siehe Abschnitt 4.2) oder wenn gleichzeitigbestimmte andere Arzneimittel eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Unregelmäßige Blutungen

Bei allen KOK kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) kommen. Eine diagnostische Abklärung dieserZwischenblutungen ist deshalb erst nach einer Anpassungsphase von ungefähr drei Zyklen sinnvoll.

Bei anhaltenden, unregelmäßigen Blutungen oder beim Auftreten von Blutungsunregelmäßigkeiten bei bislang regelmäßigen Zyklen sollten nichthormonale Ursachen in Betracht gezogen und entsprechendediagnostische Maßnahmen ergriffen werden, um eine maligne Erkrankung oder eine Schwangerschaftauszuschließen. Dies kann auch eine Kürettage beinhalten.

Es ist möglich, dass es bei einigen Anwenderinnen im einnahmefreien Intervall zu keiner Entzugsblutung kommt. Wenn das KOK wie unter Abschnitt 4.2 beschrieben eingenommen wurde, isteine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wenn die Einnahme des KOKs jedoch vor der erstenausgebliebenen Entzugsblutung nicht vorschriftsmäßig erfolgt ist oder bereits zum zweiten Mal dieEntzugsblutung ausgeblieben ist, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor dieAnwendung des KOKs fortgesetzt wird.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Hinweis: Die Fachinformationen gleichzeitig verordneter Arzneimittel sollten auf mögliche Wechselwirkungen überprüft werden.

Wirkung anderer Arzneimittel auf Yasmin

Es können Wechselwirkungen mit Arzneimitteln vorkommen, die mikrosomale Enzyme induzieren. Dies kann eine erhöhte Clearance von Sexualhormonen zur Folge haben und zu Durchbruchblutungenund/oder kontrazeptivem Versagen führen.

Vorgehensweise

Eine Enzyminduzierung kann bereits nach wenigen Tagen der Behandlung beobachtet werden. Der maximale enzyminduzierende Effekt wird üblicherweise innerhalb weniger Wochen beobachtet. NachBeendigung der Therapie kann der enzyminduzierende Effekt noch bis zu 4 Wochen anhalten.

Kurzzeitige Behandlung

Frauen, die mit Leberenzym-induzierenden Arzneimitteln behandelt werden, sollten vorübergehend eine Barrieremethode oder eine andere Verhütungsmethode zusätzlich zu dem KOK anwenden. DieBarrieremethode muss während der gesamten Dauer der gleichzeitigen Anwendung der Arzneimittelund bis zu 28 Tage nach Absetzen der Behandlung verwendet werden. Wenn eines dieser Arzneimittelauch dann noch weiter eingenommen werden muss, wenn eine Blisterpackung des KOK aufgebrauchtist, sollte direkt ohne das übliche einnahmefreie Intervall mit der Einnahme aus der nächstenBlisterpackung des KOK begonnen werden.

Langzeitbehandlung

Bei Frauen, die längerfristig mit Leberenzym-induzierenden Wirkstoffen behandelt werden, wird die Anwendung einer anderen zuverlässigen, nichthormonalen Verhütungsmethode empfohlen.

Die folgenden Wechselwirkungen sind in der Literatur beschrieben.

Substanzen, die die Clearance von KOK erhöhen (verminderte Wirksamkeit von KOK durch Enzyminduktion) wie z. B.: Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Rifampicinund die zur Behandlung einer HIV-Infektion verwendeten Arzneimittel Ritonavir, Nevirapin undEfavirenz und möglicherweise auch Felbamat, Griseofulvin, Oxcarbazepin, Topiramat und Produkte,die das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten).

Substanzen mit unterschiedlicher Wirkung auf die Clearance von KOK erhöhen, wie z. B.:

Viele HIV/HCV-Proteaseinhibitoren und nicht-nukleosidale Reverse-Transkriptase-Hemmer können bei gleichzeitiger Verabreichung mit KOK die Plasmakonzentrationen von Estrogenen undGestagenen erhöhen oder senken. Diese Veränderungen können in einigen Fällen klinisch relevantsein.

Daher sollten die Fachinformationen der gleichzeitig verordneten HIV/HCV-Arzneimittel auf mögliche Wechselwirkungen und damit verbundene Empfehlungen überprüft werden. Im Zweifelsollte von Frauen während einer Therapie mit Proteaseinhibitoren oder nicht-nukleosidale Reverse-Transkriptase-Hemmern eine zusätzliche Barrieremethode zur Empfängnisverhütung verwendetwerden.

Substanzen, die die Clearance von KOK reduzieren (Enzymhemmer):

Die klinische Relevanz von potentiellen Wechselwirkungen mit Enzymhemmern ist unbekannt.

Eine gleichzeitige Verabreichung von starken CYP3A4-Hemmern kann die Plasmakonzentration von Estrogenen oder Gestagenen oder beiden erhöhen.

In einer Multiple-Dose-Studie mit der Kombination Drospirenon (3 mg/Tag) / Ethinylestradiol (0,02 mg/Tag) erhöhte sich bei gleichzeitiger Einnahme des starken CYP3A4-Hemmers Ketoconazolüber 10 Tage die AUC (0-24h) von Drospirenon und Ethinylestradiol jeweils um das 2,7fachebzw.1,4fache.

Etoricoxib in Dosen von 60 bis 120 mg/Tag hat bei gleichzeitiger Kombination mit einem hormonellen Verhütungsmittel, das 0,035 mg Ethinylestradiol enthält, gezeigt, dass diePlasmakonzentration von Ethinylestradiol jeweils um das 1,4 bis 1,6fache ansteigt.

Wirkung von Yasmin auf andere Arzneimittel

KOKs können den Stoffwechsel bestimmter anderer Wirkstoffe beeinflussen. Entsprechend können Plasma- und Gewebekonzentrationen entweder erhöht (z. B. Ciclosporin) oder erniedrigt (z. B.Lamotrigin) werden.

In-vivo-Studien zu Wechselwirkungen bei Frauen, die Omeprazol, Simvastatin oder Midazolam als Markersubstrat erhielten, zeigten, dass eine klinisch relevante Wechselwirkung von Drospirenon inDosen von 3 mg mit dem Cytochrom P450-beteiligten Metabolismus anderer Wirkstoffeunwahrscheinlich ist.

Klinische Daten legen nahe, dass Ethinylestradiol die Clearance von CYP1A2-Substrat hemmt, wodurch es zu einer schwachen (z.B. Theopyllin) oder moderaten (z.B. Tizanidine) Erhöhung in derenPlasma Konzentration kommt.

Sonstige Arten von Wechselwirkungen

Bei nierengesunden Patientinnen zeigte die gleichzeitige Einnahme von Drospirenon und ACE-Hemmern oder NSARs keinen signifikanten Effekt auf den Kaliumspiegel im Serum. Die gleichzeitige Einnahme von Yasmin und Aldosteronantagonisten oder kaliumsparenden Diuretikawurde jedoch nicht untersucht. In diesem Fall sollte im ersten Behandlungszyklus das Serumkaliumkontrolliert werden (siehe auch Abschnitt 4.4).

Laboruntersuchungen

Die Anwendung von steroidalen Kontrazeptiva kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, u. a. die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennieren- undNierenfunktion sowie die Plasmaspiegel von (Träger-)Proteinen, z. B. des kortikosteroidbindendenGlobulins und der Lipid-/Lipoprotein-Fraktionen, die Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowiedie Gerinnungs- und Fibrinolyseparameter. Im Allgemeinen bleiben diese Veränderungen jedochinnerhalb des Normbereichs. Drospirenon führt aufgrund seiner leichten antimineralokortikoidenWirkung zu einem Anstieg der Reninaktivität im Plasma und des Plasmaaldosterons.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Yasmin ist während einer Schwangerschaft nicht indiziert.

Falls unter der Einnahme von Yasmin eine Schwangerschaft eintritt, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. In umfangreichen epidemiologischen Untersuchungen fand sich weder ein erhöhtes Risikofür Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft KOK eingenommen hatten,noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von KOK in der Schwangerschaft.

Tierstudien zeigten unerwünschte Wirkungen während der Trächtigkeit und Laktation (siehe Abschnitt 5.3). Aufgrund dieser Ergebnisse bei Tieren können hormonelle Nebenwirkungen derWirkstoffe nicht ausgeschlossen werden. Allgemeine Erfahrungen mit KOK während derSchwangerschaft ergaben jedoch keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen beim Menschen.

Die verfügbaren Daten zur Anwendung von Yasmin während der Schwangerschaft sind zu begrenzt, um Schlussfolgerungen hinsichtlich negativer Auswirkungen von Yasmin auf die Schwangerschaftund die Gesundheit des Fetus oder des Neugeborenen zu ermöglichen. Bisher sind keine einschlägigenepidemiologischen Daten verfügbar.

Das erhöhte VTE-Risiko in der Zeit nach der Geburt sollte vor der erneuten Anwendung nach einer Anwendungspause bedacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

KOK können die Laktation beeinflussen, da sie die Menge der Muttermilch vermindern und ihre Zusammensetzung verändern können. Daher wird die Anwendung von KOK generell nichtempfohlen, solange eine Mutter ihr Kind nicht vollständig abgestillt hat. Geringe Mengen derkontrazeptiven Steroide und/oder ihrer Metaboliten können während der KOK-Anwendung in dieMuttermilch ausgeschieden werden. Diese Mengen könnten das Kind beeinträchtigen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen vonMaschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeitund die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bei Anwenderinnen von KOK beobachtet.

4.8 Nebenwirkungen

Zu schweren Nebenwirkungen bei Anwenderinnen von KOK siehe auch Abschnitt 4.4.

Bei der Anwendung von Yasmin wurde über folgende Nebenwirkungen des Arzneimittels berichtet:

Organsystemklas se (MedDRA)

Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen

Häufig

>1/100 bis <1/10

Gelegentlich >1/1.000 bis < 1/100

Selten

>1/10.000

bis < 1/1000

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlich

keitsreaktionen,

Asthma

Psychiatrische

Erkrankungen

depressive Verstimmungen

Zunahme der Libido, Abnahme der Libido

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Erkrankungen des Ohres und Labyrinths

Schwerhörigkeit

Gefäßerkrankungen

Migräne

Hypertonie,

Hypotonie

Venöse

Thromboembolie (VTE), arterielleThromboembolie(ATE)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakt

Übelkeit

Erbrechen, Durchfall

Hauterkrankungen

Akne, Ekzeme, Pruritus, Alopezie

Erythema nodosum, Erythema multiforme

Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane undder Brust

Zyklusstörungen, Zwischenblutungen,Brustschmerzen,Druckempfindlichkeit derBrust, vagin*ler Ausfluss,vulvovagin*le Candidose

Vergrößerung der Brust, ,

V aginalinfektion

Brustdrüsenausfluss

Allgemeine Erkrankungen

Flüssigkeitsretention, Gewichtszunahme,Gewichtsverlust

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Bei Anwenderinnen von KHK wurde ein erhöhtes Risiko für arterielle und venöse thrombotische und thromboembolische Ereignisse einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall, transitorischeischämische Attacken, Venenthrombose und Lungenembolie beobachtet, die in Abschnitt 4.4eingehender behandelt werden.

Bei Anwenderinnen von KOK wurde über die folgenden schweren unerwünschten Ereignisse berichtet, die in Abschnitt 4.4 „Besondere Wamhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für dieAnwendung“ erläutert werden:

• Venöse Thromboembolien;

• Arterielle Thromboembolien;

• Hypertonie;

• Lebertumoren;

• Auftreten oder Verschlechterung von Erkrankungen, für dieein Zusammenhang mit der

Einnahme von KOK nicht eindeutig nachgewiesen ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Uterusmyome, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis,Sydenham-Chorea, hämolytisch-urämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus;

• Chloasma;

• Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können dieUnterbrechung der Einnahme von

KOK erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben.

• Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome einesAngioödems auslösen oder verschlimmern.

Die Diagnosehäufigkeit von Brustkrebs unter Anwenderinnen von KOK ist geringfügig erhöht. Da bei Frauen unter 40 Jahren Brustkrebs selten auftritt, ist das zusätzliche Risiko, an Brustkrebs zuerkranken, im Verhältnis zum Gesamtrisiko gering. Die Kausalität mit der Anwendung von KOK istnicht bekannt. Für weitere Informationen siehe Abschnitte 4.3 und 4.4.

Wechselwirkungen

Durchbruchblutungen und/oder Versagen der kontrazeptiven Wirkung können aufgrund von Wechselwirkungen von KOK mit anderen Arzneimitteln (enzyminduzierende Arzneimittel) auftreten(siehe Abschnitt 4.5.).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung demBundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Für Yasmin liegen bislang keine Erfahrungen zur Überdosierung vor. Ausgehend von den mit kombinierten oralen Kontrazeptiva gesammelten allgemeinen Erfahrungen können in einem solchenFall eventuell folgende Symptome auftreten: Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen leichtevagin*le Blutungen. Es gibt kein Antidot und die weitere Behandlung erfolgt symptomatisch.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe (ATC): Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen ATC-Code: G03AA12

Pearl-Index für Methodenversagen: 0,09 (oberes zweiseitiges 95%-Konfidenzlimit: 0,32) Gesamt-Pearl-Index (Methodenversagen + Anwendungsfehler): 0,57 (oberes zweiseitiges 95%-Konfidenzlimit: 0,90)

Die kontrazeptive Wirkung von Yasmin beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, wobei die Ovulationshemmung und Endometriumveränderungen als die wichtigsten Faktorenanzusehen sind.

Yasmin ist ein kombiniertes orales Kontrazeptivum mit Ethinylestradiol und dem Gestagen Drospirenon. In therapeutischer Dosierung hat Drospirenon auch antiandrogene und mildeantimineralokortikoide Eigenschaften. Es zeigt keinerlei estrogene, glukokortikoide undantiglukokortikoide Wirkungen. Dies verleiht Drospirenon ein pharmakologisches Profil, das dem desnatürlichen Hormons Progesteron sehr ähnlich ist.

Aus klinischen Studien geht hervor, dass die leichten antimineralokortikoiden Eigenschaften von Yasmin zu einem leichten antimineralokortikoiden Effekt führen.

5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenDrospirenon

Resorption

Oral angewendetes Drospirenon wird rasch und fast vollständig resorbiert. Nach einmaliger Einnahme werden nach ca. 1-2 Stunden maximale Wirkstoffkonzentrationen im Serum von etwa 38 ng/mlerreicht. Die Bioverfügbarkeit liegt zwischen 76% und 85%. Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahmehat keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Drospirenon.

Verteilung

Nach oraler Gabe sinken die Drospirenonspiegel im Serum mit einer terminalen Halbwertszeit von 31 Stunden. Drospirenon wird an Serumalbumin gebunden und bindet nicht ansexualhormonbindendes Globulin (SHBG) oder kortikosteroidbindendes Globulin (CBG). Nur 3 - 5%der Gesamtkonzentration des Wirkstoffs im Serum liegen als freies Steroid vor. Der Ethinylestradiolinduzierte Anstieg des SHBG beeinflusst die Serumproteinbindung von Drospirenon nicht. Dasmittlere scheinbare Verteilungsvolumen von Drospirenon beträgt 3,7 ± 1,2 l/kg.

Biotransformation

Drospirenon wird nach oraler Gabe weitgehend metabolisiert. Die Hauptmetaboliten im Plasma sind die Säureform von Drospirenon, die durch eine Öffnung des Lactonrings entsteht, und das4,5-Dihydro-Drospirenon-3-sulfat, gebildet durch Reduktion und anschließende SulfatierungDrospirenon unterliegt ebenfalls einem oxidativen Stoffwechsel katalysiert durch CYP3A4.

In vitro konnte gezeigt werden, dass Drospirenon schwach bis moderat die Cytochrom-P450 Enzyme CYP1A1, CYP2C9, CYP2C19 und CYP3A4 hemmt.

Ausscheidung

Die metabolische Clearance-Rate von Drospirenon im Serum beträgt 1,5 ± 0,2 ml/min/kg.

Drospirenon wird unverändert nur in Spuren ausgeschieden. Die Metaboliten von Drospirenon werden mit dem Stuhl und Urin bei einem Exkretionsverhältnis von ungefähr 1,2 bis 1,4 ausgeschieden. DieHalbwertszeit der Metabolitenausscheidung über Urin und Stuhl beträgt ungefähr 40 Stunden.

Steady-State-Bedingungen

Im Verlauf eines Behandlungszyklus werden die maximalen Steady-State-Konzentrationen von Drospirenon im Serum von ungefähr 70 ng/ml nach etwa 8 Behandlungstagen erreicht. DieSerumdrospirenonspiegel akkumulierten um einen Faktor von ungefähr 3 als Folge des Verhältnissesvon terminaler Halbwertszeit und Dosisintervall.

Bestimmte Gruppen von Anwenderinnen

Auswirkungen einer Niereninsuffizienz

Die Serumspiegel von Drospirenon im Fließgleichgewicht bei Frauen mit leichter Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance CLcr, 50 - 80 ml/min) waren vergleichbar mit denen von Frauen mit normalerNierenfunktion. Bei Frauen mit mäßiger Niereninsuffizienz (CLcr, 30 - 50 ml/min) waren dieSerumspiegel von Drospirenon im Mittel um 37% höher als bei Frauen mit normaler Nierenfunktion.Die Behandlung mit Drospirenon wurde auch von Frauen mit leichter bis mäßiger Niereninsuffizienzgut vertragen. Die Drospirenon-Behandlung hatte keinen klinisch signifikanten Einfluss auf dieKaliumkonzentration im Serum.

Auswirkungen einer Leberinsuffizienz

In einer Einzeldosisstudie nahm bei Probandinnen mit mäßiger Leberinsuffizienz die orale Clearance (CL/f) um ca. 50% ab im Vergleich zu denen mit normaler Leberfunktion. Die beobachtete Abnahmeder Drospirenon-Clearance bei Probandinnen mit mäßiger Leberinsuffizienz führte nicht zuerkennbaren Änderungen der Kaliumkonzentrationen im Serum. Selbst bei Diabetes und begleitenderBehandlung mit Spironolacton (zwei prädisponierenden Faktoren für eine Hyperkaliämie) war keinAnstieg der Kaliumkonzentrationen im Serum über die obere Grenze des Normalbereichs zubeobachten. Es kann daher festgestellt werden, dass Drospirenon von Patienten mit leichter bismäßiger Leberinsuffizienz (Child-Pugh B) gut vertragen wird.

Ethnische Gruppen

Zwischen japanischen und kaukasischen Frauen wurden keine klinisch bedeutsamen Unterschiede in der Pharmakokinetik von Drospirenon und Ethinylestradiol beobachtet.

Ethinylestradiol

Resorption

Ethinylestradiol wird nach der Einnahme rasch und vollständig resorbiert. Nach der Verabreichung von 30 pg werden 1 bis 2 Stunden nach Einnahme Spitzenplasmakonzentrationen von 100 pg/mlerreicht. Ethinylestradiol unterliegt einem starken First-Pass-Effekt, der individuell sehr verschiedensein kann. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt bei ungefähr 45%.

Verteilung

Ethinylestradiol hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von 5 l/kg und bindet zu ungefähr 98% an Plasmaproteine. Ethinylestradiol induziert die Synthese von sexualhormonbindendem Globulin(SHBG) und kortikosteroidbindendem Globulin (CBG) in der Leber. Während der Behandlung mit30 pg Ethinylestradiol steigt die Plasmakonzentration von SHBG von 70 auf ungefähr 350 nmol/l.Ethinylestradiol geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (0,02% der Dosis).

Biotransformation

Ethinylestradiol unterliegt einem starken Darm- und Leber-First-Pass-Stoffwechsel. Ethinylestradiol wird primär durch aromatische Hydroxylierung verstoffwechselt, jedoch werden eine Vielzahl vonhydroxylierten and methylierten Metaboliten gebildet, die als freie Metaboliten und als Glucoronid-und Sulfat-Konjugate vorliegen. Die metabolische Clearance-Rate von Ethinylestradiol liegt bei5 ml/min/kg.

In vitro ist Ethinylestradiol ein reversibler Hemmer von CYP2C19, CYP1A1 und CYP1A2 sowie ein Mechanismus-basierender Hemmer von CYP3A4/5, CYP2C8, und CYP2J2.

Ausscheidung

Ethinylestradiol wird geringfügig in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten von Ethinylestradiol werden über den Urin und die Galle im Verhältnis 4:6 ausgeschieden. DieHalbwertszeit der Metabolitenausscheidung liegt bei ungefähr 1 Tag. Die Eliminationshalbwertszeitbeträgt 20 Stunden.

Steady-State-Bedingungen

Steady-State-Bedingungen werden in der zweiten Hälfte des Behandlungszyklus erreicht und die Serumspiegel von Ethinylestradiol akkumulieren um einen Faktor von ungefähr 1,4 bis 2,1.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Tierversuchen beschränkten sich die Effekte von Drospirenon und Ethinylestradiol auf diejenigen, die mit den bekannten pharmakologischen Wirkungen in Verbindung gebracht werden. Insbesonderezeigten reproduktionstoxikologische Studien embryotoxische und fetotoxische Wirkungen bei denVersuchstieren, die als speziesspezifische Effekte bewertet wurden. Unter Exposition in Dosen, dieüber denen liegen, wie sie mit Yasmin eingenommen werden, wurden Veränderungen in derDifferenzierung der Sexualorgane von Rattenfeten, nicht aber bei Feten von Affen beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Vorverkleisterte Stärke (aus Maisstärke) Povidon K25

Magnesiumstearat (Ph. Eur.)

Tablettenüberzug:

Hypromellose Macrogol 6.000Talkum

Titandioxid (E171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)

6.2 InkompatibilitätenNicht zutreffend

3 Jahre

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

PVC/Aluminium-Blisterpackung

Packungsgrößen:

21 Tabletten 3 x 21 Tabletten6 x 21 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Jenapharm GmbH & Co. KG Otto-Schott-Straße 1507745 Jena

Telefon: (03641) 648888 Telefax: (03641) 648889

E-Mail-Adresse: frauengesundheit@jenapharm.de

49651.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung: 06. Oktober 2000 Datum der letztenVerlängerung der Zulassung: 4. Februar 2015

10. STAND DER INFORMATION

August 2015

11. VERKAUFSABGRENZUNG

V erschreibungspflichtig

20


1

Diese Inzidenzen wurden aus der Gesamtheit der epidemiologischen Studiendaten abgeleitet, wobei relative Risiken derverschiedenen Arzneimittel im Vergleich zu Levonorgestrel-haltigen KHK verwendet wurden.

2

Mittelwert der Spannweite 5-7 pro 10.000 Frauenjahre, auf der Grundlage eines relativen Risikos für Levonorgestrel-haltigeKHK versus Nichtanwendung von ungefähr 2,3 bis 3,6

Yasmin 0,03 Mg / 3 Mg Filmtabletten (2024)
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Author: Pres. Lawanda Wiegand

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