Polizeieinsatz an iranischem Konsulat in Paris - Mann festgenommen (2024)

Nach dem iranischen Luftangriff soll in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Israel einen Vergeltungsschlag vollzogen haben. Die G7 rufen zur „Deeskalation“ auf. In Paris ist ein Mann nach der Abriegelung des iranischen Konsulats festgenommen worden. Alle Entwicklungen hier im Newsticker.

Nato-Generalsekretär warnt vor weiterem Krieg im Nahen Osten

19.42 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich nach dem mutmaßlichen israelischen Vergeltungsschlag gegen denIranbeunruhigt über die Lage im Nahen Osten gezeigt. „Es ist entscheidend, dass der Konflikt nicht außer Kontrolle gerät, und daher fordern wir alle Parteien auf, Zurückhaltung zu zeigen“, sagte Stoltenberg am Freitag in Brüssel. „Niemand hat etwas davon, wenn ein weiterer Krieg im Nahen Osten ausbricht.“ Er rufe wie die Außenminister der G7-Gruppe demokratischer Industrienationen und andere internationale Spitzenpolitiker zur Deeskalation der Spannungen auf. „Wir sind besorgt“, sagte er.

Israel hatte nach übereinstimmenden Medienberichten am frühen Freitagmorgen als Reaktion auf den iranischen Großangriff vom vergangenen Wochenende eine Vergeltungsaktion gegen denIranausgeführt. Laut der israelischen Zeitung „Jerusalem Post“ galt der Angriff einer Luftwaffenbasis im zentraliranischen Isfahan, unweit iranischer Atomanlagen. Diese wurden nach Angaben der Internationale Atomenergiebehörde aber nicht getroffen.

Polizeieinsatz an iranischem Konsulat in Paris - Mann festgenommen

14.56 Uhr: Nach der Abriegelung des iranischen Konsulats in Paris wegen einer möglichen Bedrohung haben Polizisten einen Mann festgenommen. Nun sei eine „Erkundung der Örtlichkeiten“ im Gange, erklärte die Polizeipräfektur am Freitag. Mitarbeiter des Konsulats hatten demnach berichtet, ein Mann „mit einer Granate oder einer Sprengstoffweste“ sei im Gebäude gesichtet worden.

Laut der Präfektur hatte das Konsulat daraufhin einen Polizeieinsatz angefordert. Das im Westen von Paris gelegene iranische Konsulat wurde vollständig abgeriegelt, zahlreiche Polizisten waren auf der Straße zu sehen. Eine nahe gelegene Metro-Station wurde geschlossen, der Verkehr auf zwei Metro-Linien eingestellt.

Baerbock: Eskalation in Nahost muss unbedingt verhindert werden

14.27 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat nach Israels mutmaßlichem Vergeltungsschlag gegen den Iran mit Nachdruck vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Jetzt sei „die Stunde, wo alles dafür getan werden muss, dass keine Eskalationsstufe mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region entsteht“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag zum Abschluss des Treffens der Außenminister aus sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf Capri. Die Siebenergruppe habe die Nacht über dazu auch in ständigem Kontakt gestanden.

Baerbock rief „alle Seiten auf, daran zu arbeiten, eine weitere Eskalation zu vermeiden“. „Als G7 tun wir das unermüdlich.“ Die Bundesregierung verfolge die aktuelle Entwicklung genauestens. Im Auswärtigen Amt sei dazu auch der Krisenstab zusammengekommen. Auch von der deutschen Außenministerin gab es keine Bestätigung für den mutmaßlichen israelischen Angriff auf Ziele im Iran in der Nacht zum Freitag. Dem Iran warf sie vor, mit der massiven Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende „auf beispiellose Weise eskaliert“ zu haben. Dies dürfe nicht ohne Konsequenzenbleiben.

Israelischer Sicherheitsminister löst Eklat aus

13.20 Uhr: Der israelische rechtsextreme Sicherheitsminister Ben Gvir hat für eine Eklat gesorgt. Auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter) postete der Politiker im Bezug auf den möglichen israelischen Angriff im Iran nur ein Wort: „Armselig“. Laut Kritikern habe Gvir durch diesen Post indirekt eine Beteiligung Israels zugegeben. Bislang gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen von Israel zu den Explosionen in der iranischen Stadt Isfahan.

Laut Israels Oppositionsführer Jair Lapid habe noch nie zuvor ein Minister „der Sicherheit, dem Image und dem internationalen Status des Landes so großen Schaden zugefügt“. Mit nur einem Wort sei es Ben Gvir gelungen, „Israel von Teheran bis Washington zum Gespött zu machen und zu beschämen“. Ebenfalls Kritik kommt von Shaiel Ben-Ephraim, Experte für internationale Politik . Gvir habe „die israelische Operation bestätigt und sie lächerlich gemacht“.

Hessen lädt iranischen Top-Diplomaten aus

13.00 Uhr: Nach der iranischen Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende mit Raketen und Drohnen hat die hessische Landesregierung einen iranischen Top-Diplomaten mit einem Brief ausgeladen. Mansour Airom, Generalkonsul in Frankfurt, sei bei einem Empfang am kommenden Montag in der Staatskanzlei in Wiesbaden für konsularische Vertretungen nicht mehr willkommen, teilte Manfred Pentz (CDU), Minister für Internationales, am Freitag mit. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Beim iranischen Generalkonsulat in Frankfurt war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Minister Pentz teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: „Gute Beziehungen mit Deutschland und gleichzeitig Israel mit Raketen zu beschießen, passt nicht zusammen. Nach dem furchtbaren Raketenangriff auf Israel ist aus meiner Sicht jedenfalls nicht der Moment, mit dem iranischen Generalkonsul Höflichkeiten auszutauschen.“ Bei dessen Land könne nach der Forderung harter Sanktionen nicht einige Tage später so getan werden, „als ob nichts gewesen wäre“.

Lufthansa stellt Flüge nach Israel ein

12.36 Uhr: Die Lufthansa sowie ihre Töchter Swiss und AUA haben am Freitag alle Flüge nach Israel aufgrund der aktuellen Lage eingestellt. Betroffen seien vier Flüge bis einschließlich 7.00 Uhr am Samstag, sagte ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage.

Nach US-Medienberichten wurde mit mindestens einer israelischen Rakete ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

Der Iran hatte Israel am vergangenen Wochenende mit Hunderten Drohnen und Raketen angegriffen - als Vergeltung für einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände im syrischen Damaskus.

EU verhängt erstmals Sanktionen gegen israelische Siedler

12.34 Uhr: Die EU verhängt erstmals Sanktionen wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland. Die Mitgliedstaaten beschlossen die Strafmaßnahmen am Freitag in einem schriftlichen Verfahren, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

12.33 Uhr: Die sieben großen westlichen Industrienationen (G7) haben vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Zum Abschluss eines Treffens der G7-Außenminister auf Capri rief Italiens Außenminister Antonio Tajani im Namen der Siebenergruppe am Freitag „alle Seiten auf, eine Eskalation zu vermeiden“. Jetzt gehe es um „Deeskalation“.

Zugleich verurteilte er den massiven iranischen Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende. „Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen positiven Beitrag zu leisten“, sagte Tajani und ergänzte: „Wir haben den jüngsten Angriff des Iran verurteilt. Die G7 unterstützt die Sicherheit Israels, aber wir rufen alle Parteien dazu auf, Eskalation zu vermeiden.“

Die G7-Minister verabschiedeten dazu auch eine gemeinsame Erklärung. Die G7 bestehen aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland. Mitte Juni findet in der süditalienischen Region Apulien der alljährliche G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt.

Kanzler Scholz mahnt: „Darf nicht zu einer weiteren Eskalation kommen“

11.51 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. „Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt“, sagte er am Freitag auf einer SPD-Konferenz auf der Nordsee-Insel Norderney. Diese Position vertrete Deutschland gemeinsam mit seinen Verbündeten.

Zu den Berichten über den mutmaßlichen Angriff äußerte Scholz sich nicht weiter. Er sagte lediglich, dass es in der Nacht zu Freitag „erneut eine militärische Aktivität“ gegeben habe. Nach US-Medienberichten wurde mit einer oder mehreren israelischen Raketen ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Der Iran hatte Israel am vergangenen Wochenende Israel mit Hunderten Drohnen und Raketen angegriffen - als Vergeltung für einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände im syrischen Damaskus.

Armeechef: Untersuchen Vorfall in Isfahan

11.22 Uhr: Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff im Iran soll der Vorfall untersucht werden. Experten untersuchten die Dimensionen der Attacke und würden einen Bericht vorstellen, sagte der Oberbefehlshaber der regulären Streitkräfte, Abdolrahim Mussawi, am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Er bekräftigte die Aussagen des Militärs, dass die Explosionen in der Nacht auf die Luftabwehr zurückzuführen seien.

Geheimdienstquelle: Direkte Angriffe zwischen Israel und Iran sind „vorbei“

10.51 Uhr: Die direkten zwischenstaatlichen Angriffe der beiden Feinde Israel und Iran seien „vorbei“. Das sagte eine regionale Geheimdienstquelle gegenüber „CNN“ unter Bedingung der Anonymität. Seines Wissens nach sei keine Reaktion des Irans auf den Angriff zu erwarten. Nach wie vor hat sich Israel nicht zu dem Vorfall offiziell geäußert. Auch der Iran hat die Quelle des Angriffs nicht genannt.

Experte: „Es scheint sich nicht um eine großangelegte Attacke zu handeln“

10.35 Uhr: „Bei der Attacke ging es darum zu zeigen, dass man fähig ist zu antworten – und nicht um die Zerstörung des eigentlichen Ziels“, sagte Eisin gegenüber dem „Tagesspiegel“. Nach Ansicht der Geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Instituts für Terrorismusbekämpfung an der Reichmann-Universität in Herzliya zeige die Reaktion der Iraner, dass es wohl zu keiner größeren Eskalation kommt. „Mit der Verharmlosung des Angriffs sagen sie eigentlich, dass sie nicht reagieren müssen", so Eisin.

Auch Eckart Woertz, Direktor des Giga-Instituts für Nahoststudien, betont gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Bisher scheint es sich nicht um eine großangelegte Attacke zu handeln, die die Lage sicherlich weiter eskalieren lassen würde.“

Iran-Offizieller: Wohl eher „Infiltration als Angriff“

10.04 Uhr: „Entgegen den Gerüchten und Behauptungen israelischer Medien“ gebe es „keine Berichte über einen Angriff aus dem Ausland auf Isfahan oder einen anderen Teil des Irans“, berichtete die NachrichtenagenturTasnimam Freitag unter Verweis auf „informierte Kreise“. „Die ausländische Quelle des Vorfalls wurde nicht bestätigt“, sagte auch ein iranischer Vertreter gegenüber „Reuters“. Es habe keinen „externen Angriff“ gegeben. „Die Diskussion tendiert eher in Richtung Infiltration als in Richtung Angriff“, so der iranische Offizielle.

Aus der zentraliranischen Provinz Isfahan waren am Freitag Explosionen gemeldet worden, bei denen es sich US-Medien zufolge um israelische Angriffe handelte.

US-Medien berichteten, Israel habe als Reaktion auf den iranischen Angriff vom Wochenende Angriffe auf seinen Erzfeind ausgeführt. Über mehreren Provinzen wurde iranischen Medien zufolge die Luftabwehr aktiviert. Israel hatte zuvor gewarnt, es werde auf den iranischen Angriff mit hunderten Raketen und Drohnen vom Wochenende reagieren.

Das staatliche iranische Fernsehen berichtete, in der Nähe der Stadt Isfahan seien Explosionen zu hören gewesen. Die iranische Nachrichtenagentur Fars meldete „drei Explosionen“ in der Nähe des Luftwaffenstützpunktes Schekari im Nordwesten der Provinz Isfahan. Ein Sprecher der iranischen Weltraumbehörde erklärte, mehrere Drohnen seien „erfolgreich abgeschossen“ worden.

Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, es seien keine größeren Schäden oder Explosionen gemeldet worden. Die Nuklearanlagen in Isfahan seien „völlig sicher“, meldete die NachrichtenagenturTasnim. Sie bezog sich dabei auf „verlässliche Quellen“.

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